Davy Crockett gilt heutzutage als einer der großen amerikanischen Helden in der fast schon legendären "Schlacht von Alamo". Doch wie wir bereits in unserer Folge zu den "Helden von Alamo" ausgeführt haben, war das in den Monaten unmittelbar vor der Schlacht in weiten Teilen der amerikanischen Bevölkerung alles andere als der Fall.
Da er gerne im Wahlkampf bei Bühnenshows über abenteuerliches Frontier-Leben erzählte, machten sich Zeitungen gerne über seine Ambitionen lustig und bezeichneten ihn gerne als einen "Buffoon", also einen Blödmann, Clown oder billigen Possenreißer. Politische Gegner konnten es offenbar kaum erwarten, dass Crockett endlich sein Versprechen wahrmachte, im Falle einer Wahlniederlage nach Texas zu gehen, und dass die einzige Konsequenz daraus sei, dass Shows und Menagerien für einige Zeit weniger stark besucht werden würden.
Doch einige gingen sogar noch einen Schritt weiter: Einige Zeitungen, wie hier der North Carolina Standard, verbreiteten bereits kurz nach Davy Crockett's Aufbruch nach Texas Meldungen, dass er dort seinen Tod gefunden hätte. Der Tonfall ist dabei alles andere als heroisch-schmeichelhaft: "Colonel Davy Crockett, der 'Congressional whig Buffoon', ist kurz nach seinem Eintreffen in Texas gestorben" heißt es hier am 3. März 1836 - ironischerweise nur wenige Tage, ehe Crockett in der Schlacht von Alamo tatsächlich sein Leben ließ!Quelle: Chronicling America - Library of Congress |
The Staunton Spectator, Staunton (Virginia), 5. Mai 1836. Quelle: Rarenewspapers.com |
Über das wie lässt sich zwar streiten, doch dass Davy Crockett in Fort Alamo seinen Tod fand ist heute unbestritten. Aber ein legendärer Status geht weit über den Tod hinaus, und Jahrzehnte später finden sich in Zeitungen schließlich Berichte, dass Davy Crockett nun als Geist in den Gemäuern dieses historischen Ortes haust - Gerüchte, die sich bis heute übrigens halten.
SanAntonio5-27-93 27 May 1893, Sat The Cincinnati Enquirer (Cincinnati, Ohio) Newspapers.com
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